Wie alles begann
Als wir damals hier im Norden Oberhavels, auf unserer Suche nach einem bezahlbaren Haus mit Garten, fündig wurden, waren die historischen Strukturen für uns als Neuankömmlinge nicht so einfach zu durchdringen. Aber soviel war klar: Das Herrenhaus, als Mittelpunkt des Dorfes, gab es noch und rundherum scharten sich die Häuser und Werkstätten der ehemaligen Gutshof-Mitarbeiter.
Unser Haus, ca. 170 Jahre alt, war das Haus des Gutshofgärtners und ein Teil seiner Wirkungsstätte lag auf diesem Anwesen. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass wir mitten im Dorf ein großes zusammenhängendes Areal erwerben konnten und das nicht zuletzt mit dem zusätzlichen Pluspunkts eines traumhaft schönen und unverstellten Blickes in die Landschaft. Ausschlaggebend für die Kaufentscheidung waren außerdem eine lange, hohe Feldsteinmauer und eine sehr schöne Ziergiebelwand, aus rotem Backstein gemauert.
Wir lieben historische Orte – hätten uns niemals vorstellen können, einen gesichtslosen Neubau zu erwerben – gesucht hatten wir stattdessen einen Ort mit Ausstrahlung und Geschichte. Als wir dann zum ersten mal einen Stellplatz für unseren VW Bus im Garten aussuchten, den wir brauchten als improvisierte Mini-Unterkunft, konnte das Abenteuer und Lebensprojekt beginnen, diesem verfallenen Haus und dem verwilderten Garten neues Leben einzuhauchen.
Vom verwilderten Garten zur mediterranen Oase
Natürlich hatten wir nicht von Anfang an im Sinn, das Anwesen auch in einen öffentlich zugänglichen Ort umzuwandeln. Aber einige Jahre später, als die gröbsten Renovierungs-Arbeiten am Haus erledigt waren, stellte sich die Frage: Was tun mit dem großen Grundstück, in das wir uns verliebt hatten – wollen wir das wirklich nur für uns alleine nutzen? Wir entschieden uns den Garten zu öffnen und nahmen in einem ersten Schritt an den „offenen Gärten“ teil. Außerdem wählten wir den Namen „Fontane Garten“, um den historischen Bezug zu unterstreichen und auch als Hommage an Theodor Fontane, der sich als Kenner, Reiseschriftsteller und Romancier der märkischen Landstriche einen Namen gemacht hatte.
Mit der Ecke, die die Giebelwand mit der Feldsteinmauer bildet, startete die Entwicklung unserer Gartengestaltung. Feld- und Backsteine sollten die einzigen Baumaterialien sein, um die gewachsene Struktur nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Heute können wir feststellen: Das war eine gute Idee – aus diesem Grund wirkt unsere Gartenarchitektur wie aus einem Guss – fügt sich nahtlos ein in das schon Dagewesene. Unsere Terrasse, als Erstlingswerk, die Pergola, welche Bezug nimmt auf auf die Ziersäulen in dem Backsteinwand und sämtliche Ziermauern aus Feldsteinen, entstanden nach diesem Prinzip.